Über die R 44 erreichten wir STELLENBOSCH. Ein Zentrum des Weinlandes, aber auch eine quirlige Universitäts-Stadt. Gegründet 1679 während der Dutch - East India Company Zeit. Noch heute zeugen in der historischen Innenstadt um die „Dorpstreet“ und „Drostdy“ viele, detailgetreu restaurierte Häuser von der kapholländischen und viktorianischen Baukunst. Uralte Eichen säumen in Alleen die Strassen. In Afrikaans heißt deshalb Stellenbosch auch „Eikestad“ (Eichenstadt) Unsere Unterkunft, mitten in dieser Umgebung, ist eines der ältesten Hotels in Südafrika. Zwar noch mit 4 Sternen angegeben, ist dieses Haus aber leider nur noch alt. Räumlichkeiten wie Service ließen sehr zu wünschen übrig. (Bedienungspersonal konnte keine Sektflasche öffnen. Wir machten dies selbst, da sich der Kellner hinter der Tür versteckte – Angst vor dem möglichen Knall !!)
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Aus nahe liegen Gründen unternahmen wir den  Degustations-Ausflug nicht im eigenen Auto. In der  Touristeninformation an der Kerk Street, gleich neben unserem Hotel-Eingang, buchten wir eine Weintour ( ZAR   385.--/ 6 verschiedene Weingüter/ inkl. Degustationskosten) .  Der Zufall wollte es, dass die Tourführerin ausgerechnet unsere für  Kapstadt gebuchte Begleiterin war. 

 www.happyholiday.co.za  (Gudrun Grünewald / Deutsch, Englisch und Afrikaans. Registrierte Fremdenführerin))

Im Mercedes Kleinbus gab es erst eine kurze Sightseeing Tour durch Stellenbosch. Dann hinaus zu den Weingütern – nicht ohne vorherige Absprache der Tour-Teilnehmerwünsche.  Kompetent erhielten wir eine Fülle von Informationen über die Stadt, die einzelnen Weingüter und deren Weine.  Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Shiraz, Savignon-Blanc, Chenin-Blanc  werden in dieser Region hauptsächlich angebaut.

Hier auf den Geschmack der einzelnen Weine einzugehen würde zu weit führen. Aber als  Gesamteindruck  gilt – Südafrikanische Kap-Weine gehören weltweit zu den Besten.

Eine  solche Degustations-Tour  ist aber nicht nur für Weinliebhaber – auch Gartenfreunde kommen da auf ihre Rechnung. Ausnahmslos liegen die Häuser in Garten- und Park-Anlagen die  ihresgleichen suchen.

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Ein weiteres Zentrum schöner Weingüter und guter Weine liegt im Tal von FRANSCHHOEK. Der Name Franschhoek  bedeutet „Ecke der Franzosen“. Hier ließen sich 1688 Hugenotten nieder, die  in Frankreich aus religiösen Gründen  verfolgt wurden. Sie brachten Reben und Fachkenntnisse im Weinbau mit. Heute werden hier Weine gekeltert, die zur Weltspitze gehören.    

Wir lunchten  im LA PETITE FERME. Nicht nur das Essen war vorzüglich, auch die Aussicht über das ganze Tal ist einmalig. (Unbedingt voranmelden  +27 (0)21 876 3016)

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  Kapstadt

Die ca. 40 km von Stellenbosch bis Kapstadt fuhren wir  auf der  R 44 zurück bis zur N2, auf dieser Strasse dann bis  in die Stadt. Und hier haben wir uns verfahren – die M 3 in der falschen Richtung genommen.  Als  die Häuser immer einfacher wurden und auch schon die ersten Hütten zu sehen waren drehten wir um. Auf  dem Pannenstreifen studierten wir noch einmal die Karte, als ein Lieferwagen neben uns anhielt und ein fast zahnloser Schwarzer  sich nach unseren Problemen erkundigte.  „Ja wir wären hier völlig in der falschen Gegend, wir sollten jetzt einfach hinter ihm herfahren“.  Der gute Mann lotste uns während 15 Minuten bis vor unser Gästehaus in der „Oranjezicht“. Eine solche Hilfsbereitschaft – und doch reden die Medien immer nur  von der Kriminalität.

Unser Gästehaus, THE TAFELBERG GUEST HOUSE  liegt direkt am Fuße des Tafelberges mit einer Aussicht über Kapstadt. Das Haus wird von einem holländischen Ehepaar geführt.

Obschon strahlender Sonnenschein –  heftiger  Südostwind,  der „Cape Doctor“, verunmöglichte eine Fahrt auf den Tafelberg. Dafür konnten wir zwischendurch das bekannt „Tischtuch“ – ein Wolkenspiel über den Tafelberg sehen.

Einen „Sundowner“ auf der Terrasse, erleben wie die Stadt in der untergehenden Abendsonne leuchten und mit dem Taxi (ZAR 75.--)  zum Nachtessen an die  „WATERFRONT“.   Da aber mussten wir lange für einen freien Platz suchen. Ohne Vorbestellung hat man kaum Chancen. Wir fanden schlussendlich in einem Jazz Lokal eine letzte Möglichkeit.  Die Musik war Top – das Essen leider weniger.

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Pünktlich um 09.00 Uhr wurden wir am nächsten Morgen von Gudrun abgeholt. Bestellt als Privat-Guide  für zwei Tage.  Da immer noch starker Wind blies, entschlossen wir uns erst für die Fahrt zum Kap.  Wieder mit dem Mercedes Bus, nur meine Gattin und ich, fuhren wir über „Kloof Nek“ zum Victoria Drive. Auf der einen Seite die „Twelve Apostles“, ein Ausläufer des Tafelberges, auf der andern Seite das Meer. Weiter führt  die Strasse, auch schon mal vorbei an armseligen Hütten, nach  „Hout Bay“.  Einer der schönsten Strecken-Abschnitte ist zweifellos der CHAPMAN’S PEAK DRIVE.  1915 wurde diese Strasse  150 m über Meer in den Fels gesprengt.  Nach Noordhoek  verlässt die Strasse kurz die Küste, führt über Sunnydale, bis sie bei Kommetjie wieder dem Meer entlang läuft. In Scarborough sahen  wir die Resultate einer frevlerischen Tat. Noch konnte man den Brandgeruch  riechen. Riesig sind die Schäden an der Natur und an Sachwerten. Trotz drakonischen Strafen – bis 20 Jahre Gefängnis! – begegnet man immer wieder solch böswilligen Brandstiftungen. In diesem Falle sitzt der Täter bereits ein.
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Durch den 7750 ha großen Naturpark  CAPE OF GOOD HOPE NATURE RESERVE  mit einer reichen,  grünen Busch-Vegetation, den „Fynbos“. Mit einigem Glück sind Zebras, Antilopen, Strauße und andere Wildtiere zu sehen.  Acht geben  muss man auf die recht frechen Paviane.  Nach dem Buffelsfontein Visitor Centre führte die Tour zum Kreuz von Vasco da Gama. Leider nicht das Original, dieses ist etwas kleiner und befindet sich in einem Museum. Bis jetzt begegneten wir sehr wenigen Touristen, was sich aber am obligatorischen Besucher-Magnet CAPE OF GOOD HOPE und dem  etwas westlicher liegenden CAPE POINT – oder auch CAPE DIAZ genannt – merklich änderte.

Am Kap der guten Hoffnung hat es mächtig geblasen. Mit bis zu 8 bft. fegte der Wind über das Wasser und die Gischt flog uns richtig ins Gesicht.

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Das Cape Point, ein riesiger Fels, erhebt sich fast senkrecht  238 m aus dem Meer. Vom Parkplatz fährt ein Schräg-Aufzug  bis knapp unterhalb des Leuchturmes.  Das letzte Stück führt über einen steilen Weg mit einigen Treppen, hinauf zum  Leuchtfeuer. Dieses  ist jedoch  wegen falscher Position nicht mehr  in Betrieb. Auch wenn es uns fast weg blies, die Aussicht hier oben war  überwältigend.
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Eine amüsante Affen-Geschichte:  Bei der Anfahrt zum Parkplatz beobachteten wir bereits ein Pavian-Männchen – ein seltener Einzelgänger – das ebenfalls  in unserer  Richtung lief. Oben sahen wir dann wie dieser Pavian zielgerichtet über den Parkplatz auf den offen stehenden Kiosk zusteuerte. Hinein und keine  30 Sekunden später  flüchtete er, den Mund und eine Hand voll geklauter Brötchen, Eiscreams und anderer Süßigkeiten.  Als der Kiosk-Inhaber reagierte, war es schon zu spät. Den Pavian sahen wir dann in einem Busch seine Beute genüsslich verzehren.

Wieder zurück durch den Natur Park nach Smitswinkel. Ab hier windet sich die Strasse wieder entlang der Küste. Dieses mal auf der Seite der FALSE BAY. In THE BOLDERS besuchten wir die PENGUIN  COLONY.

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Um 1910 gab es  von diesen niedlichen Tieren noch eine Population von ca. 1,5 Millionen. Heute sind es noch etwa 10% davon. Unkontrollierter Eierraub – die gehörten in vielen Familien zum Speiseplan,  dazu die Jagd der natürlichen Feinde, Haie, Orcas und Robben, aber  auch Katzen und Hunde dezimierten die Kolonie dieser Schwimmvögel.  1982 siedelte man in „The Bolders“ ein Pärchen der bedrohten Tiere an, bis heute vermehrten sie sich in dem geschützten Revier auf über 3000 Exemplare.

Die Pinguine sind scheinbar den Rummel um sie gewohnt und verhalten sich ohne Scheu. Auf Holzstegen kommt  man bis auf wenige Zentimeter  an die Tiere heran. (Achtung – mit ihren starken Schnäbeln können sie scherzhafte Bisse austeilen).  An diesem Tag passierten wir die Stege rückwärts gehend, der starke Wind blies uns den Sand wie ein Sandstrahlgebläse ins Gesicht.

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Nur  knapp einen Kilometer  sind es bis  SIMONS TOWN, dem Marinestützpunkt am Kap. Einen kurzen Besuch in der „Quayside“, einer kleinen Einkaufsmeile.  Das Straßenbild  der kleinen Stadt prägen Häuser im viktorianischen Baustil. Ein gemütlicher Ort und es hatte zudem wenig Touristen. Leider sahen wir  hier bereits wieder Lösch-Helikopter fliegen, was abermals  einen Waldbrand bedeutete.
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An der Shelley Beach  legten wir den etwas verspäteten Lunchstopp ein. Im windgeschützten Restaurantgarten, direkt am Wasser, genossen wir  Austern und ein gutes Glas Savignon-Blanc. Nach dem Essen noch ein Besuch in einer kleinen Schmuckfabrik, bevor es dann,  an Muizenberg vorbei, Richtung unserem Gästehaus ging. Um 18.00 Uhr waren wir wieder zu Hause.   Eine gut 9 stündige  erlebnisreiche Excursion!  Niemals hätten wir das so mit einem Touristenbus erleben können.  Diesen wundervollen Tag schlossen wir mit einem ebenso wundervollen Dinner im Restaurant ROZENHOF an der  Kloof Street.
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Wieder  pünktlich  09.00 Uhr ging es am zweiten Tag auf Entdeckungs-Tour , Sightseeing in Kapstadt.  Gudrun  führte uns erst ins BO-KAAP. Ein Viertel am Fusse des „Signal Hill“.  Bunte, flache Häuser prägen diesen Stadtteil mit fast dörflichem Charakter.  Die Bewohner sind hauptsächlich malaische Muslime, Nachfahren von Sklaven die vor 300 Jahren aus  den niederländischen Kolonien Bali, Java, Indonesien, Malaysia usw. verschleppt wurden. Wie diese Menschen damals lebten, kann man im originalgetreu restaurierten BO-KAAP MUSEUM  sehen. Ohne Gefahr  wandert  man durch die mit Kopfstein gepflasterten Gassen.  Freundlich begrüssen die Bewohner  die Besucher.

DE WATERKANT  ist das nächste interessante Viertel.  Von der Schwulenszene geprägt, nennen  es die Kapstädter  „Village“.  Hippig, mit Charme  und lebendig  präsentiert sich der Stadtteil. An das  einstige Rotlichtviertel erinnert hier nichts mehr.  Im „Cape Quarter“  gibt es die elegantesten Einrichtungs- und Designerboutiquen.

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Dann führte die Tour zur V&A WATERFONT. Benannt nach der engl. Königin Victoria und deren Sohn Alfred, ist dies sicher eine der grössten Attraktionen in Kapstadt. Um die zwei Hafenbecken entstand um 1990 ein immenses Einkaufs- und Vergnügungsviertel. Kleine und grössere Geschäfte, Edelboutiquen, Imbissbuden neben feinen Restaurants , Jazzlokale. Auf der Openairbühne ist immer etwas los: Jazzfestivals, Filmvorführungen,  Tanzdarbietungen usw.  Die alte „African Trading Post“ und andere Gebäude wurden aufwändig restauriert. Der „Glocktower“, als ältestes Gebäude  1882 erbaut,  steht mitten im Zentrum.  

Neben all diesem Touristen-Leben  läuft dennoch ein reger Hafenbetrieb mit Reparatur-Werften und man kann ein- und auslaufende Fischerboote oder gelegentlich auch Kreuzfahrtschiffe beobachten.

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Das herrliche Wetter  veranlasste uns, die weitere  Tour mit dem „Topless-Bus“  zu unternehmen.  Dieser Bus  fährt im 20 Minuten Takt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit. Mit „Hop on – Hop off“  steigt man ein und aus wo einem beliebt.  So brauchten wir uns nicht selbst durch den Verkehr zu zwängen,  verloren keine Zeit  mit  Parkplatz-Suchen, mussten nicht immer zum Auto zurück.  Die Sicht von diesem Hochdecker  ist  freier und interessanter.  Unsere Reiseführerin wusste, wo  es sich lohnt auszusteigen und wo nicht.  Wir bewegten uns frei durch Alleen, Parkanlagen, den „Green Market“  und stiegen  dann einfach bei der nächsten Haltestelle wieder in den Bus.
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In der ST.GEORGE’S CATHEDRAL  schrieb der erste schwarze Erzbischof Südafrikas – Desmond Tutu – Geschichte. Er klopfte 1986, noch während des Apartheidsregiemes, an das massive Holzportal und begehrte Einlass. Doch erst drei Jahre später öffneten sich für ihn die Tore. Noch heute hält dieser von allen Südafrikanern verehrte „Kämpfer“  in dieser Kirche gelegentlich Gottesdienste.  Nicht weit davon entfernt die GROOTE KERK, die  älteste Kirche Südafrikas . Sie wurde 1704 erbaut , zweimal erweitert und renoviert. Der Turm ist noch Teil des Ursprungsbaues.  Wir begegneten einem Stadtoriginal, dem „Eggsmen“, flanierten ohne Gefahr durch den lebhaften GREEN MARKET mit unzähligen Ständen, beguckten Schnitzereien, Schmuck, aus Abfällen gebastelte Recyclingkunst – oftmals Prachtstücke.  Besichtigten des OLD TOWNHOUSE  und vis a vis die im viktorianischen Stil erbaute  Medodistenkirche.  

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Die ADDLEY STREET hinunter, schönen Bauten und Geschäfts-Auslagen entlang.  An der Long Street streiften wir durch den PAN-AFRICA MARKET. Eine schöne Auswahl an traditioneller Handwerkskunst wird hier präsentiert. Und von den Erlösen werden Familien in den Townships unterstützt.  Dann mit dem Bus wieder hinauf zur  OLD SLAVELODGE.  In die  1679 ursprünglich einstöckige erbaute Sklavenherberge  wurden während der  Blütezeit der „Vereenigde  Oost-Indische Compagnie“,VOC, bis  500 Sklaven  und Prostituierte eingepfercht.  Im 19. Jahrhundert war  das Haus sogar mal – welch Ironie –Sitz des obersten Gerichtshofes. Heute beherbergt es ein kultur-historisches Museum.  Neben  dem Eingang ein Denkmal  von  Jan Christian Smuth einem recht weitsichtigen Politiker und Staatsmann. Das HOUSES OF PARLIAMENT , 1875 mit dem Bau begonnen, war zwischen 1885 und 1910 Regierungssitz der Kapkolonie. Hier wurden die Gesetze für die perfide Apartheidspolitik geschaffen.

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Der COMPANY GARDEN mitten in der Stadt gelegen, war  einst der Obst-  und Gemüsegarten der  VOC.  Noch heute steht aus dieser Zeit  ein alter Safran-Birnbaum. Die  Museumsmeile „Governement Avenue“  läuft mitten durch den Park, gesäumt von alten Eichen. Das TUYNHUIS,  1700 als Unterkunft für Würdenträger gebaut, dient  heute als Residenz des südafrikanischen Präsidenten.  Das SOUTH  AFRICAN MUSEUM und die SOUTH AFRICA GALLERY  sind hier. Auch eine Statue von CECIL RHODES (nicht zu verwechseln mit dem Rhodes Memorial  am Fusse des „Devil Peaks“)  dem Diamantenkönig, Gründer und Mitbesitzer von „De Beers“  und grössenwahnsinnigen einstigen Premierminister (1890 – 1896).

Am Ende des Parkes, im berühmten MOUNT NELSON HOTEL, sicher der exklusivsten Residenz in Kapstadt, ruhten wir unsere Füsse  bei Tee und Kuchen aus. Hier trinkt man nicht einfach Tee, hier wird „Tea Time“ zelebriert.

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Dann wieder „Hop-On“, auf den Bus. Jetzt ging es zur Talstation der Tafelberg-Gondelbahn. (Fast einen Kilometer der Strasse entlang standen die geparkten Autos). Mit unserer registrierten Führerin hatten wir trotz grosser Touristenzahl  keine Warteprobleme. Innert 8 Minuten fuhren wir  nach oben. Die neue 1997 in Betrieb genommene  Gondel dreht sich zweimal und so geniesst man während der Auf- und Abfahrt ein tolles Panorama.

Einen phänomenalen Blick  in alle Himmelsrichtungen hat man von diesem  1086 Meter hohen Plateau. Unten die  Stadt, die sich rund um den Berg  ausbreitet. Auf den gut angelegten, befestigten Wegen lassen sich Pflanzen und einige Tiere beobachten.  Der karge Boden reicht für den feinblätterigen „Fynbos“, für  Eriken, Schachtelhalme und Proteen.  Bergziegen, ja sogar Steinböcke und natürlich Paviane  sind mit etwas Glück zu sehen.

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Die Rückfahrt,  enge Kurven hinunter, führt noch über Kloof Nek zum CAMPS BAY. Ein mondänes Viertel das sich an die „Twelve Apostles“  anschmiegt.  Die noch  bis weit über die Mitte des 20. Jahrhunderts von  den Einheimischen als unattraktiv empfundene  Gegend,  ist heute exklusive Wohnlage  für Reiche und Superreiche. Im Summerville, einem der schicksten Terrassen-Restaurants an der Promenade und mit Blick an den Strand, genossen wir zum Abschluss eines wundervollen, erlebnisreichen Tages   leckeres Springbockfleisch und ein  Glas des guten Sauvignon-Blanc.  Dann führte uns der Bus entlang der schönen Küste via  Bantry Bay,  Sea Point und Mouille Point zurück an die Waterfront. Abends gegen 19.00 Uhr verabschiedeten wir uns von Gudrun.  Zwei einzigartige, unvergessliche Tage verbrachen  wir  zusammen. Die Privat-Führung hatte  sich mehr wie gelohnt.
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Wir machten uns auf zum  nächsten Abenteuer – mit dem Luxuszug THE PRIDE OF AFRICA  von ROVOS RAIL  zu den Victoriafällen.

 

Erfahrungen

Wir erlebten bis hierher eine tolle Reise. Aber trotzdem würde ich diese heute etwas anders planen:

Die Reise war diesmal in zu kurze Etappen aufgegliedert. 250 Kilometer täglich könnte man spielend fahren.

 Anstelle einer „Game Lodge“  besser ab Johannesburg erst für 3-4 Tage in den Krügerpark. Die Game Lodges  sind nicht schlecht, aber eben doch nur  grosse weite  Zoos.  Die Tiere werden in Gehegen von ihren Feinden separiert, leben nicht frei wie in einem Wildpark. Auf der Safari fährt man immer wieder an Drahtgitter und Tore.

Wilderness war für uns eine Enttäuschung, da  Wandrungen im Augenblick sehr eingeschränkt sind.

In Oudtshoorn  einen Tag länger bleiben  und das Portwein-Gebiet „Galitzdorp“ besuchen.

In Stellenbosch  eine andere Unterkunft.

Was sich aber bezahlt machte, war die Privattour zum Kap der Guten Hoffnung mit  www.happyholiday.co.za . Eine normale Bustour kann diese Individualität nie  bringen.  Durch Kapstadt: Nur  mit  Führung  eines erfahrenen  Guides  kann man in einem Tag soviel erleben.

Geld:  Achtung, es gibt  „Express“ ATM’s  da muss die Maestro-Karte eingesteckt und gleich wieder raus gezogen werden, bevor der PIN-Code eingegeben wird.  Summen bis ZAR  6000.-- auf einmal zu ziehen ist möglich, doch wenn nicht unbedingt nötig sind kleinere Tranchen aus Sicherheitsgründen zu empfehlen.   Immer kleine Scheine für Trinkgeld  oder Dienstleistungen  bereit halten.

Kosten: Die Preise in Südafrika sind für uns mehr wie sehr moderat.   Für € 15.-- gibt es ein gepflegtes  4 Gangmenüe. Weine von  guter Qualität  ab  €  7.--. Übernachtungen in 4 Sterne Gästehäusern ab     €  50.--/Zimmer.   Stand  März  2008.

Kriminalität:  Nicht schlimmer wie in anderen Grossstädten auch.  Gold zu Hause lassen,  keine Wertsachen sichtbar im Auto aufbewahren.  Aber auch mit Fotoapparat kann man ruhig durch die Strassen gehen.  In Kapstadt wird heute auf vielen Plätzen und in vielen Strassen mit Videokameras überwacht.

Strassen:  Hauptstrassen und viele Nebenstrassen sind gut.  Unwetter können manchmal allerdings  böse Folgen haben.  Verkehr sehr mässig. Ausnahme Kapstadt.

Strom:  Rechnen Sie damit, dass Sie vielleicht einmal unrasiert frühstücken (Mitgäste müssen dies ja auch) oder die Haare luftgetrocknet werden. Stromausfälle sind an der Tagesordnung.

Und doch erlebten  wir ein wunderschönes Land, das zu bereisen sich lohnt. Möge dies so bleiben – dem Land ist es zu wünschen.