Hua Hin 2013

Einleitung

Was berichtet man über einen Ort in dem man bereits zum 5. Mal überwintert?

Fast alles wurde in den vorangegangen Beiträgen gesagt - dennoch, ein paar Dinge gibt es doch zu erwähnen..

Da ich 2013 ausnahmsweise alleine und nur für zwei Monate reiste, haben sich auch die „Schwerpunkte“ etwas geändert. Im Hinblick der Vollständigkeit sehe ich in diesem Beitrag einen weiteren „Mosaikstein“ zum Gesamtbild.

Anflug

Für gerademal Fr. 2‘573.-- bietet FINNAIR den Business-Class Flug Zürich - Bangkok an. (Thai-Airways/ Economy ZRH - BKK direkt Fr. 1‘483.--)

Zwar führt die Flugstrecke via Helsinki und man muss 1x Umsteigen. Die Gesamtreisezeit dauert aber nur etwa 2 Std. länger, dafür ist während dem 10 Std.-Flug Helsinki - Bangkok bequemes Sitzen und sogar waagrechtes Schlafen möglich.

Annehmlichkeiten die man im Alter von 75 Jahren zu schätzen weiss.

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Stressfreies Reisen wird bei Senioren immer wichtiger. Keine komplizierte Check Inn - Automaten, keine Warteschlangen bei der Abfertigung und Gepäckskontrolle,

grosszügige Betreuung am Boden und in der Luft - all dies macht das Fliegen angenehmer. Die Benutzung solcher Extras einfach als Snobismus zu taxieren, greift da zu kurz. 

Zürich - Helsinki war ein normaler Europa Kurzstreckenflug. Ruhig, ohne erwähnenswerte Vorkommnisse .Die knapp 2-stündige Umsteigezeit verbrachte ich in der etwas nordisch-kühlen Finnair-Lounge bei einem kleinen Lunch.

Auf die Minute pünktlich startete die moderne A 330-300 zum 9 ½ stündigen Flug nach Bangkok. Und das bei schönstem Bilderbuchwetter.

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Kaum richtig in der Luft servierte die Cabin Crew mit einem freundlichen Lächeln den Apero. So zwischen Moskau und Samara folgte das mehrgängige Dinner.

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Nach dem Nachtisch - Käse mit einem Glas Portwein - sind wir doch über 1000 km über Grund unserem Ziel näher gekommen.

Man fliegt zwar wirklich nicht zum dinieren so weite Strecken - aber SOOO zu reisen macht schon fast Spass.

Zuverlässig wie jedes Jahr wartete mein Fahrer Wan Lop am „Exit 4“. In der bequemen Limousine wurde ich bei mässigem Verkehr Richtung Hua Hin gefahren. Wie schon seit Jahren kostet diese gut 3 stündige Taxifahrt noch immer THB 2‘200.-- (100.-- THB = € 2.32).

Klimaveränderung

Während der rund 250 km langen Fahrt nach Hua Hin kämpfte sich am Himmel die Sonne durch die immer dichter werdenden Wolken. In Hua Hin angekommen reichte es gerade noch für ein erfrischendes Bad im Pool, doch schon während der Nacht setzte der Regen ein. Und heute, am 16. Oktober, ist es trübe, es regnet weiter.

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In der folgenden Zeit zeigte sich das Wetter äusserst instabil. Nur ab und an wagt sich die Sonne zwischen den schweren, dunklen Gewitter-Wolken hindurch, manchmal reicht es sogar für ein paar Stunden wolkenlosen Himmel - ansonsten ist es trübe bis SEHR nass. Das Meer ist unruhig, doch Spaziergänge am weiten Strand sind möglich - soweit es Wasserstand und Regenpausen zu lassen.

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Ganze zwei Wochen dauerte es, bis sich endlich auch die letzten Ausläufer des über den Philippinen wütendenTaifuns „Nari“ verzogen haben. Nun endlich zeigt sich das normale Hua Hin-Wetter, mit viel Sonnenschein und einer mässigen Seebriese. Nun endlich kann ich wieder ohne Regenschirm in die Stadt. Hoffen wir, dass es so bleibt.

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Die Temperaturen bewegen sich hier direkt am Meeresstrand meist um 30° tagsüber, nachts dann so rund 25°.

Doch nur ein paar wenige Tage dauerte diese Gutwetter-Periode und schon meldete sich das nächste Unheil:

Die Nacht vom 7./8. November

So gegen 04.00 Uhr ging es los. Zuerst war es heftiger Regen - dann folgte ein orkanstarker Sturmwind. Der Regen flog nun geradezu waagerecht zwischen den Häusern. Trotz geschlossenen Fenstern drang das Regenwasser bis mitten in den Wohnraum.

3 - 4 Stunden dauerte dieser Spuk und was er hinterliess sah nicht gerade schön aus.

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Zum zweiten mal innert kurzer Zeit lag Hua Hin wieder im Randgebiet eines mächtigen Zyklons. Es war der Taifun „Haiyan“, der mit bis zu 300 h/km wieder über die Philippinen brauste und dort über 5‘000 Menschen in den Tod riss und Millionen Philippinos obdachlos machte.

Daran gemessen sind die Schäden in Hua Hin - entwurzelte Bäume, heruntergerissene Stromleitungen verbunden mit 2 tägigem Strom-Ausfall, seit Tagen keinen Internetkontakt in unserem Resort Baan Sansaran - geradezu klein.

Und immer wieder regnet es oder schüttet es gar. Selten waren sonnige, warme Tage. Die Strandstühle blieben öfters unbenutzt. Abends zog man sich gerne einen Pullover über.

Der Saison-Anfang 2013/2014 war schon recht aussergewöhnlich.

Hua Hin Strand und Quallen

Stärkere Winde oder gar Sturm treiben öfter mal allerlei Unrat an den langen Strand. Die Stadtverwaltung bemüht sich, in solchen Fällen schnell zu säubern. Auch Hotels und Appartements-Anlagen mit Strand-Anschluss sorgen in ihren Abschnitten schnell für Sauberkeit.

Seit nun mehr 5 Jahren verbringen wir während des europäischen Winters einige Zeit in Hua Hin. In den Reiseführern wird neben vielen Annehmlichkeiten in diesem Badeort auch manchmal auf das Vorkommen von Quallen hingewiesen.

In all den Jahren in denen wir viele ausgedehnte Strandwanderungen unternahmen, stiessen wir aber nur ab und an auf eine dieser grossen gallertartigen durchsichtigen Dinger.

Nun aber am 14. November sah ich zum ersten mal eine ganze Invasion dieser Nesseltiere.

Nicht die üblicherweise einzelnen Grossen - es waren kleine, ca. 15 cm im Durchmesser, bräunliche Medusen. Diese lagen aber zu hunderten am Strand und im Wasser.

Doch schon am nächsten Tag war der Spuk vorbei - das Meer wieder frei, am Sandstrand war nicht mehr zu sehen.  Also „ein kleiner Sturm im Wasserglas“ sozusagen.

Gesellschaftliches und Geniessertipps.

Da ich hier in Hua Hin meinen Aufenthalt nicht ganz freiwillig alleine verbringe, schätze ich eine gediegene Atmosphäre umso mehr. Im Laufe der vier letzten Hua Hin-Aufenthalte knüpften wir einige Bekanntschaften. Daraus ergeben sich nun auch ab und zu Treffen mit Stil unter Freunden und Bekannten.

Geburtstagsfeiern oder spontane Treffen.

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Zu Beginn stand ich organisierten „Massentreffen“ eher skeptisch gegenüber - nun entwickelte sich aber der M.C.C. Event zu einem richtig erfreulichen monatlichen Treffen.

M.C.C. steht für Multi-Cultural-Community. Jeden Monat am 28. Treffen sich Leute aus aller Welt. Ein buntes Gemisch aus Einheimischen, ansässigen Ausländern und Langzeit-Aufenthaltern. Der Veranstaltungsort HILTON gewährt eine gewisse Auslese.

Obschon dieser monatliche Anlass erst knapp über ein Jahr alt ist, hat er sich mit Erfolg - ähnlich wie ein Rotary oder Kiwanis - der Charity, der Hilfe und Wohltätigkeit verschrieben.

Die Organisatoren dieses Events wurden dafür sogar mit dem thailändischen „Human Rights Award“ geehrt.

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Wie schön es sein kann, draussen auf der Terrasse im 17. Stock des Hilton Hotels. Schon der Ausblick aus dem Aufzug auf den Hotelpool und Aussen-Restaurants ist nicht ohne. Die Weitsicht von der gepflegten „Lotus-Terrasse“ über Hua Hin ist in der Stadt einmalig.

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Ob nur für einen Apero oder hier zu dinieren ist schon fast ein Privileg. Mit einem ausgewählten Angebot feinster Gerichte und Getränke wird der Gast verwöhnt.

Bekannt ist zum Beispiel die herrlich zubereitete Peking-Ente in verschiedenen Varianten. Wirklich, so lässt sich’s leben.

Ein weiterer Höhepunkt der kulinarischen Genüsse ist der sonntägliche Brunch im Hyatt Hotel; im McFarland House direkt an der Beach.

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Seafood, Sushi, Fleisch warm und kalt - Rind, Schwein, Lamm, div. Suppen, Käse- und Dessertbuffet. Einfach alles was ein Gourmet begehren könnte, würde der Verstand nicht einmal Stopp gebieten. Untermalt wird das Ganze durch zwei Sänger, die wirklich gut sind.

Noch ein Tipp für Feinschmecker und Geniesser: Einmal mehr im Hyatt Hotel: SATURDAY GRAND BUFFET DINNER im fig Restaurant ab 18.30 bis 22.30 Uhr.

Zur Auswahl stehen Sushi, franz. Austern, Seafood, Lobbster, geräucherter Lachs, Roast Beef, heisser Schinken, Foie Gras - einfach alles was Feinschmecker erfreut..

Das Ganze mit dezenter Live-Musik begleitet. Und alles zum Pauschalpreis von THB 1‘500.--

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Nicht ohne Grund erwähne ich hier speziell das Hyatt - es liegt nämlich nur etwa 10 Gehminuten von meinem Aufenthaltsort Baan Sansaran.

Da beim gewaltigen Sturm vom 8. November das hauseigene Internet für Tage ausfiel, musste ich mich nach einem „Internet-Ersatz“ umsehen.

Dabei fand ich eine kleine Bar direkt gegenüber dem Stadthotel City-Beach.

„Le Bar Francais“, ein Lokal ohne „Animierdamen“, dafür aber mit einer gepflegten Wein- und Cocktail-Auswahl und einem ebenso ausgesuchten „Tapas“-Angebot.

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Mit wöchentlich wiederkehrenden Angeboten werden Gäste verwöhnt. Ein Plätzchen wo man gemütlich sitzen kann - draussen oder im klimatisierten Innenraum.

Für Golfer und Feinschmecker

Nur ca. 15 Autominuten von Hua Hin - Richtung Takiap/Floting Markets - liegt eingebettet in sanften Hügeln der BANYAN-Golfclub. Vom Restaurant hat man eine wunderbare Aussicht - bei klarem Wetter bis in die Bergzüge von Burma/Myanmar.

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Das Mittagsmenü ist von feinster Qualität und das zum Preise von sagenhaften THB 280.--. Taxifahrt 4 Pers. ca. THB 600.--. Wahrlich ein preiswertes Vergnügen.

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Ausflüge

Den Aufenthalt 2013 nutzte ich hauptsächlich für die längst geplante Reise nach ANGKOR - Siem Reap/Kambodscha. Dieses UNESCO Weltkulturerbe, die einstige Hochkultur der Khmer wollte ich unbedingt besichtigen. Der dazu gehörende Reisebericht findet sich hier im Navigator „ASIEN“ unter dem Kapitel „Kambodscha/Angkor 2013“

Nun gibt es aber auch in Thailand ein paar Baudenkmäler aus dieser Zeit. Sie liegen allerdings teils weit auseinander. Nahe zur Grenze Kambodschas stehen diese kulturellen Zeitzeugen.

ISARN heisst das nordöstlich gelegene Gebiet und es gehört eher zu dem ärmeren Gegenden Thailands. Meist leben die Einwohner dieser Region von der Landwirtschaft. Auf dem kargen Boden wird Zuckerrohr und Reis angebaut, doch Dürren, Überflutungen, Versalzungen lassen Ernten eher mager ausfallen.

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Industrie wird erst langsam ausgebaut und touristisch gibt es, von ein paar Ausnahmen abgesehen, wenig Interessantes.

Hier stehen aber zweifellos die ältesten historischen Wahrzeichen Thailands: Khmer-Tempel aus dem 12. Jh. Eine der Schönsten steht in der weiten Ebene auf einem erloschenen Vulkanhügel - die Tempel-Anlage Prasat Phanom Rung.

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Aus rotem Sandstein wurde dieser Tempel zwischen dem 10. Und 13. Jh. zu Ehren des hinduistischen Gottes Shiva errichtet.

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Über mehrere gewaltige Treppen, einem langen gepflasterten Weg, über eine von vielen siebenköpfigen Nagraschlangen bewachte Brücke kommt man dem eigentlichen Tempelbau näher. Etwas ausser Atem steht man nun vor dem Eingangstor.

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Die vielleicht mühevollen Strapazen sind jedoch schnell vergessen, sieht man die gut erhaltenen Steinmetzarbeiten.

Prasat Phanom Rung gehört sicher zu den schönsten Khmer-Tempeln Thailands.

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Es sind einzelne Tempelbauten, Prasat Muang Tam oder der wegen Grenzstreitigkeiten umstrittene Khao Phra Viharn. Auch um Nakhom Ratchasima (Korat) gibt es ein paar sehenswerte historische Khmer-Tempel und Ausgrabungs-Stätte: Phimai, Ban Prasat.

In der Präsenz sind diese Kultstätten dem kambodschanischen Angkor durchaus ebenbürdig.

So hoffe ich denn, dass sich noch die Gelegenheit ergibt, diese Kulturstätten einmal besichtigen zu können.